EBM Impulstag 2024 in St.Gallen

Am Samstag, 27. April, fand in der Kirche Bild (KB) St. Gallen der «Impulstag Mission 2024» vom Schweizer Zweig der «EBM», Europäische Baptisten-Mission, statt. Rund 60 Personen, mehrheitlich Vertreter verschiedener Baptistenkirchen, nahmen daran teil. Neben exklusive Berichte einheimischer Missionare aus Kuba und Peru lockte und «impulsierte» auch ein reichhaltiges Buffet eritreischer Machart dazu, trotz reizendem Wetter bis am Nachmittag in der KB zu verharren.

Der Tag stand unter dem Thema: gesegnet um ein Segen zu sein.

Neben Kuba und Peru ist «EBM International» auch in Bolivien, Argentinien und Brasilien aktiv was Latein-/Südamerika betrifft. Aber auch in der Türkei, in Zentral- und Südafrika sowie in Indien gibt es unzählige Projekte und viele hauptsächlich einheimische Mitarbeiter. Zählt man alle zusammen kommt man auf weit über hundert Personen/Missionare – die Ehepartner und Kinder nicht miteingerechnet. Das «Epizentrum» der EBM International befindet sich in D-Wustermark, der Schweizer Zweig der EBM befindet sich in Horgen (Esther & Bruno Fröhlich). Esther Fröhlich begrüsste denn auch die Anwesenden und insbesondere den Lateinamerika-Regionalleiter Carlos Waldow sowie die erwähnten drei Missionare. Dies deshalb, weil vom 1. bis 4. Mai der Missionsrat mit den Verantwortlichen weltweit in Deutschland tagt. Aber schon vorher – am 27. April – gab es die Gelegenheit, dank der anwesenden Lobpreisband Gott zu loben und zu ehren.

Carlos Waldow, «CEO Lateinamerika» – er spricht fliessend Deutsch – zeigte sich dankbar für die Unterstützung aus der Schweiz, und übergab das Mikrofon an Adrian Campero, Koordinator und Leiter Baptisten-Seminar der Quechua-Volksgruppe in Peru (der er selbst angehört). In Europa «fühle er sich wie auf dem Mond» meinte er. Er berichtete von über 70 Kirchen, die etwa in den Regionen Cusco und Apurimac (südöstliche Anden von Peru) in den letzten 40 Jahren entstanden. In Yanaoca und Reion (Cusco) sind es schon 17 Missionsarbeiten. Die Gemeinde in Yanaoca ist das Missionszentrum für die Region, wo auch verschiedene Schulungen angeboten werden, wie zum Beispiel für Frauen, Sonntagschullehrer, Pastoren und andere Mitarbeiter. In den 27 Dörfern der Region Mariscal Gamarra, Apurimac, sind schon Gemeinden in 24 von ihnen gegründet worden. Für diese Region wurde auch ein Radiosender aufgestellt, der die ganze Region erreicht. Viele Menschen kommen zum Glauben, werden getauft und in den Gemeinden integriert. Ein starker Akzent zur Zeit in der Missionsarbeit unter den Quechua, ist die Gründung von neuen Missionsarbeiten und Gemeindegründungen. Saywite, Caraybamba, Capaya, Qentas, Asil undLlauqui sind Beispiele dafür. Llauqi ist inmitten der Covid Pandemie gestartet worden, und zählt jetzt schon mit mehr als 50 Mitglieder. In diesem Dorf gab es davor viel Alkoholismus, häusliche Gewalttätigkeit, und andere Probleme. Durch das Evangelium hat sich die Lage im ganzen Dorf verändert. 80% de Menschen in diesem Dorf wurden schon mit dem Evangelium erreicht. Victoria ist die Missionarin für diese Arbeit.

Katastrophenhilfe ist ein wichtiger Teil der Missionsarbeit in dieser Region, wie zum Beispiel, um 200 Familien Saatgut zu geben, nachdem sie alles durch einen Flächenbrand in der Region, alles verloren hatten.

Das 2023 geplante 40-jährige Jubiläum der EBM-Missionsarbeit in Peru, wird jetzt am 10. und 11. August 2024 nachgeholt werden. Es soll ein großes geistliches Fest werden. Ca. 100 Menschen sollen auf ihrer Glaubensentscheidung zu Jesus, getauft werden. Wenn jemand daran teilnehmen möchte ist herzlich willkommen, sollte sich aber rasch melden.

Dann kam Kuba-Koordinator und Gemeindegründer Yosvany Padron (aufgewachsen in Havanna) zu Wort. Sowohl politisch wie auch wirtschaftlich liege Kuba total am Boden – gleichzeitig aber wirke Gott wie selten zuvor! Seit der Revolution 1959 sollte keine Kirche mehr existieren, in Wirklichkeit haben die Kirchen sich aber vervielfacht! Überall entstehen neue Gemeinden. Waren es 1959 0.5% Christen, sind es heute mehr als 10%. Gerade schwappt wieder eine Riesenwelle Auswanderungen durchs Land. Jugendliche und Erwachsene, alle wollen weg.  In den von EBM unterstützten Missionsarbeiten wird die Arbeit mit Kindern über verschiedene Projekte unterstützt: Frühstück bevor die Kinder zur Schule gehen, Bibelclubs, Schulnachhilfe, Sportprogramme, usw. Den Kindern soll Hilfe in Not, Würde und eine Hoffnungsperspektive für die Zukunft gegeben werden. Ein weiteres Projekt, das gemeinsam mit der Gemeindegründungsarbeit gemacht wird, ist Not leidenden alten Menschen zu helfen, indem sie Mahlzeiten bekommen. Die Rente in Kuba beträgt 5 EUR im Monat. Das reicht nicht um eine Woche zu überleben. In den Projekten La Perla und Abel Santamaría werden die Bauprojekte, (Sportplatz in Abel Santamaría und Mehrzweckgebäude in La Perla) trotz großer Schwierigkeit wegen Mangel und hohe Kosten der Baumaterialien, vorangebracht.

Ernesto Leyva-Cabrera ist mit seiner Frau auf der Jugendinsel in Kuba tätig. Er koordiniert die Missionsarbeiten dort. Es gibt hier schon zahlreiche Missionsprojekte und neue Gemeinden. Neue Missionare und Mitarbeiter werden geschult. Die Gemeinde Jesu wächst. Obwohl fast alle jungen Menschen das Land verlassen wollen, verpflichten sich gerade auch viele junge Menschen, für Gott im Land zu bleiben. Die Gemeinden in der Schweiz sind geistlich wie finanziell eine sehr wichtige Unterstützung.

Carlos Waldow berichtete noch über laufende Projekte in Bolivien (etwa für Kinder), Argentinien und Brasilien. Er ist begeistert mit welchem Herzen und Engagement alle Mitarbeiter  bei der Sache sind. Nach seiner Predigt zum Thema «Gesegnet um ein Segen zu sein» fand eine Fragerunde statt. Angesprochen auf die Situation in Argentinien mit dem neuen Staatspräsidenten meinte Carlos, auf die Christen habe dies keinen Einfluss. Das Land sei «völlig bankrott», deshalb müsse er radikal aufräumen, Ministerien abschaffen etc. Auf die Frage was wir Christen in der Schweiz und Europa anders machen sollten antwortete ein «Kuba-Missionar» Gott zu ehren und seinen Charakter darzustellen, auf Gott hören und dem Heiligen Geist Raum geben.

Die Lage ist ernst. Bruno und Esther Fröhlich treten im Juni als Leiter von EBM Schweizer Zweig zurück. Vakant sind die Jobs als Kassier, Aktuar (Sekretariat) sowie Koordinator. Nachfolger werden dringend gesucht. Sonst ist der Schweizer Zweig der EBM arg gefährdet, dies machten Bernd Gellert und Köbi Hüberli als Delegierte des Schweizer Baptistenbundes bewusst.

Dann folgte ein duftendes und farbiges Buffet des «LKC» Levite Kingdom Center, der eritreischen Gemeinde, die in den Räumen der Kirche Bild eingemietet ist.

Rolf Frey

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